Ein Lob ist genauso vielfältig wie sein Pendant die Strafe. Denn ein jedes Individuum verbindet mit einem Lob, also einer positiven Verstärkung, des Verhaltens mit ganz unterschiedliche Verhaltensweisen. Für den einen Hund ist das Höchste einen Keks von seinem Menschen zu erhalten, der nächste freut sich über ein kleines Spiel. Anderen ist der Freilauf, die Freiheit das Wichtigste nach getaner Arbeit und wieder anderen reicht ein leises, verbales "fein". Wie ich lobe hängt ferner auch mit der Umwelt zusammen. In einer Einkaufsstraße ist ein Spiel eher nicht angebracht, genauso wenig wie der Freilauf. Die Gefahr, dass Fremde über die Leine stolpern ist sehr hoch. Hier eignet sich das leise verbale Lob. Bin ich aber mit meinem Hund alleine auf weiter Flur, kann dieser auch mal durchstarten und nach getaner Arbeit - sich an seinen Menschen für eine gewisse Zeit zu orientieren - frei entfalten. Aus meiner Sicht sollte auch darauf geachtet werden wie viel Lob ich meinem geliebten Vierbeiner gebe. Für wenige Minuten entspannt und orientiert neben mir laufen bedeutet nicht gleich mit Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken wieder nach Hause zurück zu kehren. Lieber entlasse ich doch meinen Hund ruhig in den Freilauf, wenn dieses mir möglich ist, als dass er kopflos lossprintet vor Überschwänglichkeit - und die Ruhe aus der Leinenführigkeit heraus dahin ist. Als Mensch mache ich mir mein Training nicht schwieriger als es bereits ist. Das ist aus meiner Sicht das Schöne am Hundetraining - es ist so vielfältig in all seinen Fassetten.